20.11.2018

Spendenübergabe MEDICLIN Fußballturnier Tor-prämien an DMSG

MEDICLIN Konzern unterstützt Selbsthilfegruppen in der Region

Beim jährlichen Anfang September stattfindenden MEDICLIN Fußballcup kommen nicht nur die Fußball begeisterten Mitarbeiter des Gesundheitskonzern beim Kicken voll auf ihre Kosten, sondern die geschossenen Tore kommen auch jedes Jahr einem gemeinnützigen Verein zu Gute. Pro Tor spendet das Unternehmen 50 Euro. Dabei sind in diesem Jahr in Lauterbach stolze 2000 Euro zustande gekommen. Diese wurden dann im November in Waren (Müritz) an die Selbsthilfegruppen der Deutschen Multiplen Sklerose Gesellschaft (kurz: dmsg) Landesverband Mecklenburg Vorpommern e.V. übergeben.

Die Geschäftsführerin Ramona Hempel nebst Sozialarbeiterin Christin Kort sowie Mitgliedern der Selbsthilfegruppe Waren fanden sich Anfang November im MEDICLIN Müritz-Klinikum ein und nahmen freudig und sichtlich gerührt den Spendenscheck von Philipp Schlösser, Kaufmännischer Direktor des Warener Klinikums und Regionaldirektor der MEDICLIN Region Nordost entgegen. Mit dabei auch der Torschützenkönig der Klinikums-Mannschaft Thomas Sternberg, Fachkrankenpfleger für den Operationsbereich, der im gesamten Turnier 6 Tore geschossen und damit die Spendensumme mit in die Höhe getrieben hat.

Philipp Schlösser sagt zur Spende an den Verein: „Wir wollen mit dem Geld einen Verein in unserer Region unterstützen und haben uns für ein Projekt entschieden, dass Patienten zu Gute kommt, mit denen wir selber auch täglich in der Versorgung zu tun haben. Selbsthilfegruppen sind in der Versorgungskette sehr wichtig, denn nach Krankenhausaufenthalten und Therapien sind sie es, die den Betroffenen beim Ankommen im Alltag helfen, sie beim Umgang mit ihrer Krankheit unterstützen, ein Netzwerk schaffen und so auch die Lebensqualität innerhalb des sozialen Umfeldes der Patienten erhalten und verbessern. Die Mitglieder der dmsg investieren Zeit – von der wir bekanntlich ja alle zu wenig haben – in das Projekt und kümmern sich um die betroffenen Frauen und Männer. Mit den 2000 Euro möchten wir einen kleinen Beitrag leisten, der es dem Landesverband ermöglicht Seminare oder Aktionen in den Selbsthilfegruppen zu realisieren.“

Weltweit sind circa 2,5 Millionen Menschen an einer MS erkrankt, davon rund 200.000 in Deutschland. 70 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Alleine in Mecklenburg Vorpommern leiden gemäß Zahlen der DMSG M-V, die ihren Hauptsitz in der Landeshauptstadt Schwerin hat, rund 2500 Menschen an der chronischen Krankheit. Multiple Sklerose ist eine chronisch-entzündliche Krankheit und betrifft das zentrale Nervensystem. Die Symptome sind vielfältig – MS wird daher im Volksmund auch „eine Krankheit mit vielen Gesichtern“ genannt, deren Verlauf oft schubförmig ist. Sie kann zum Beispiel Muskelschwäche oder Lähmungen, eine Minderung der Sehschärfe, Spastik oder auch Gefühlsstörungen oder Missempfindungen hervorrufen.

Die Ursachen der Erkrankung sind leider bisher ungeklärt, - Umweltfaktoren und Erbanlagen spielen eine Rolle und Wissenschaftler gehen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt, bei der das eigene Abwehrsystem körpereigene Strukturen angreift.

„Die Erkrankung ist sehr vorurteilsbehaftet. Nicht selten denken die Leute direkt an einen Menschen im Rollstuhl, wenn sie hören, dass jemand an MS erkrankt ist und wissen nicht um die Vielfältigkeit ihres Verlaufes.“, erzählt Katrin Dannehl, zuständig für die Finanzen der Warener Selbsthilfegruppe der dmsg. Sie ist seit 8 Jahren in der Gruppe aktiv und selber an MS erkrankt. Sie fügt hinzu: „Die Facetten und Verläufe der Krankheit sind sehr individuell, die medikamentösen Therapien inzwischen sehr weit fortgeschritten, sodass Frauen und Männer, die an MS leiden trotz der Krankheit ein hohes Maß an Lebensqualität haben und keineswegs direkt im Rollstuhl sitzen, wie Sie an mir und allen heute hier anwesenden Betroffenen sehen können“.

Die Selbsthilfegruppe trifft sich einmal im Monat am jeweils letzten Montag. Die Teilnehmer tauschen sich über ihr Befinden und ihre Ängste aber auch natürlich auch über Freuden und schöne Erlebnisse aus. Sie unternehmen gemeinsam Tagesausflüge oder organisieren sich Fachvorträge zu Ihrer Erkrankung und dem Umgang damit. Die Gruppe ist Anlaufstelle für alle, welche die Diagnose Multiple Sklerose erhalten haben, Gleichgesinnte zum gemeinsamen Austausch oder einfach nur ein offenes Ohr suchen.

„Im Zeitalter der Online-Diagnostik machen sich viele Patienten nach der Diagnosestellung auf die Suche im Internet und befragen Dr. Google, wie man so schön sagt. Das Internet präsentiert oft nur Extreme und nicht selten sind Informationen auch schlichtweg falsch oder unvollständig und verzerren dadurch das Bild. Wir raten diesen Menschen unsere Selbsthilfegruppe aufzusuchen und sich mit Gleichgesinnten zu besprechen. Selbsthilfegruppe heißt nicht zusammen sitzen und Kaffee trinken. Natürlich machen wir das auch hin und wieder aber es ist so viel mehr. Ja, die Krankheit bringt ihre Einschränkungen mit sich, aber dennoch kann man weiterhin viel Freude am Leben und eine hohe Lebensqualität haben  - dies können selber Betroffene am allerbesten vermitteln.“, sagt Ramona Hempel.

Der Landesverband M-V der DMSG hat 130 ehrenamtliche Mitarbeiter und betreut 17 Gruppen sowie 12 Stammtische und 10 Online-Treffs. Im Jahr 2017 wurden durch die 5 hauptamtlichen Mitglieder rund 295 Beratungsgespräche durchgeführt.

Pressekontakt

Kerstin Rohde-Vogt

Kerstin Rohde-Vogt

Therapieleitung

MEDICLIN Kliniken Bad Wildungen